Protest auf der Straße und in der Grube

DEMOS & AKTIONEN

Für erfolgreichen Protest braucht es den Druck auf der Straße. Menschen wählen verschiedene Mittel, um ihrem Unmut über eine verfehlte Klimapolitik Luft zu machen. Anlässlich der UN-Klimakonferenz in Bonn 2017 protestierten mehrere zehntausend Menschen gegen die Unverbindlichkeit des 2015 beschlossenen Klimaabkommens. 2018 strömten 50.000 Menschen zu einer Großdemonstration am Hambacher Wald, um für dessen Erhalt zu demonstrieren. Beim Globalen Klimastreik von Fridays for Future am 20. September 2019 nahmen weltweit zwischen vier und sieben Millionen Menschen teil.
Abseits der Massenproteste weisen bei Mahnwachen in den von Abbaggerung bedrohten Dörfern Betroffene und Unterstützer:innen regelmäßig auf die gravierenden Auswirkungen des zögerlichen Kohleausstiegs hin.

Andere Akteure wählen radikalere Mittel: So besetzte das Aktionsbündnis „Ende Gelände“ in den vergangen Jahren Teile von Kohleinfrastruktur oder blockierte Bagger in Tagebauen. Über 5000 Menschen kamen 2018 ins Rheinland, um vor Ort Verursacher der Klimakrise zu blockieren. Mit den Aktionen konnten die Aktivist*innen die Aufmerksamkeit auf das Problem der Kohleverstromung lenken und die Diskussion in die Mitte der Gesellschaft bringen.

In Zeiten der Coronapandemie verlegen sich Proteste zunehmend in den virtuellen Raum. Ob Twittersturm oder Online-Veranstaltungen – ersetzen wird diese Form den Protest auf der Straße wohl nicht. So kommen weiterhin in den bedrohten Dörfern Menschen zusammen, um physisch der Zerstörung zu widersprechen, in kleinerer Zahl und mit strengem Hygienekonzept.