WARUM WIR FRÜHER AUS DER KOHLE AUSSTEIGEN MÜSSEN

MENSCHENRECHTE & UMSIEDLUNGEN

Trotz beschlossenen Kohleausstiegs steht nach wie vor die Zukunft von acht Dörfern in Deutschland auf der Kippe. Allein am Braunkohle-Tagebau Garzweiler II treibt RWE weiterhin die Umsiedlung der Orte Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich, Berverath und Lützerath voran. Bis wenige Meter vor den Ort hat sich der Schaufelradbagger von RWE bereits an Keyenberg herangefressen.

Dabei steht fest: Die Kohle unter den bedrohten Dörfern wird nicht für die Energieversorgung benötigt. Um die Klimakrise zu bekämpfen müssen Braunkohle-Tagebaue in den deutschen Kohlerevieren verkleinert werden. Stattdessen soll in Sachsen mit dem “Sonderfeld Mühlrose” sogar ein neuer Tagebau entstehen.

Bis heute haben in Deutschland bereits mehr als 125.000 Menschen ihr Zuhause an Braunkohle-Tagebaue verloren. Und bis heute leisten Menschen Widerstand gegen die Zerstörung von Orten, Landschaften, Kirchen und Gemeinschaften. Der Protest ist vielfältig: Dorfspaziergänge, Demos und Kultur. Auch vor Gericht wehren sich Betroffene und die Chancen stehen dafür so gut wie nie zuvor.  Denn: Konzerne dürfen nur dann Menschen enteignen, wenn es dem Allgemeinwohl dient. Heute steht fest: Klimaschutz ist im Interesse der Allgemeinheit, die Förderung klimaschädlicher Braunkohle ist es nicht.

Kein Dorf muss mehr für den Braunkohle-Abbau zerstört werden.

Der Abbau von Kohle war noch nie sozialverträglich – nicht nur in Deutschland. Dort wo Kohle abgebaut wird, droht Menschen Repression und Umsiedlung. Häufiger als andere Industrien steht der Kohle-Bergbau weltweit in Verbindung mit der Verletzung von Menschenrechten. Von verheerenden Arbeitsbedingungen, Gesundheitsbelastung lokaler Bevölkerung und Vertreibung: Die wahren Kosten der Kohleverstromung zeigen sich in den Abbauregionen.