SO KRANK MACHEN UNS KOHLEKRAFTWERKE

GESUNDHEIT & UMWELT

Kohlekraftwerke sind gefährliche Luft- und Umweltverschmutzer. Sie heizen nicht nur unser Klima an, sondern schädigen heute schon massiv unser aller Gesundheit. Bei der Kohleverstromung werden die gleichen Schadstoffe wie bei Autoabgasen und beim Rauchen ausgestoßen – nur eben in sehr viel größerem Ausmaß.

Luftschadstoffe wie Stickoxide oder Quecksilber sind das größte umweltbedingte Risiko für die Gesundheit. Sie können zu Herzkrankheiten, Schlaganfällen und chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma und Bronchitis führen.

Die kleinen Partikel dieser Schadstoffe dringen in die Lunge ein und richten dort erheblichen gesundheitlichen Schaden an. Die Belastung der Luft durch den Ausstoß von Kohlekraftwerken führt vielfach zu Erkrankungen der Atemwege wie chronischer Bronchitis oder Asthma. Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen tragen ein erhöhtes Risiko für Gesundheitsschäden durch Luftverschmutzung. Kinder sind besonders betroffen. Sie sind sehr anfällig für Atemwegserkrankungen durch Luftverschmutzung, auch wenn sie dieser nur kurzzeitig ausgesetzt sind. Auch gibt es einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und negativen Folgen für Schwangere, etwa Frühgeburten und Untergewicht bei Neugeborenen.

Luftverschmutzung durch Kohlekraftwerke ist nicht nur ein Gesundheitsrisiko, sie verursacht auch Kosten, die wir alle tragen. Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur stehen fünf der 20 Kraftwerke, mit den höchsten Gesundheitskosten, in Deutschland. Während die Kraftwerksbetreiber mit der Kohleverstromung Gewinn machen, werden Gesundheitskosten wie Behandlungskosten und Arbeitsausfall von der Allgemeinheit getragen.

Die verschmutzte Luft in Europa kostet die Menschen hier bis zu zwei Lebensjahre. Allein aufgrund von Feinstaubbelastungen aus Kohlekraftwerken verkürzt sich die Lebenserwartung von EU-Bürger*innen im Durchschnitt um ein halbes Jahr. Deutsche Stein- und Braunkohlekraftwerke gehören dabei zu den größten industriellen Luftverschmutzern Europas. 2013 waren sie für schätzungsweise 4.400 vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Bis zum Jahr des geplanten Kohleausstiegs 2038 könnte die Luftbelastung durch deutsche Kraftwerke bis zu 26.000 vorzeitige Todesfälle verursachen. Strengere Grenzwerte würden dieses Risiko massiv reduzieren. Je früher Kraftwerke vom Netz gehen, desto besser für die Gesundheit von Menschen und das Gesundheitssystem.